Männer wagen das Beziehungsabenteuer
950 Männer folgten unserer Einladung zum 10. Männertag nach Bern. Sie erlebten eine sehr ehrliche und zugleich Mut machende Auseinandersetzung mit der männlichen Beziehungsrealität. Einige Jugendliche stellten allerdings nach diesem Tag auch die Frage, ob es sich angesichts dieser Realität überhaupt lohne zu heiraten ...
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Dass Männer im Beziehungsabenteuer auch scheitern können, wurde bereits im ersten Interview klar. Wie ein Faden zog sich aber auch die Botschaft durch den Tag, dass ein Neuanfang immer wieder möglich ist. Zitiert wurde zum Beispiel Sprüche 24.16: „Denn siebenmal fällt der Gerechte, und steht wieder auf...“
Der Berner Psychologe und Ehetherapeut Dr. Manfred Engeli zeigte auf, wie Beziehungen gelingen können. Er wollte damit bei den Männern auch Druck wegnehmen. „Wir brauchen männliche Modelle um zu lernen, wie wir als Männer in Beziehung stehen können. Ich darf zu dem werden, was ich wirklich bin!“ Wir müssten also nicht etwas lernen, was uns überfordert, sondern einfach in das hineinwachsen, was wir wirklich sind.
Engeli sprach auch von den Ängsten der Männer, und den wenig hilfreichen „typisch männlichen Beziehungsmustern“. Wir hätten als Männer aber ein riesiges Privileg, weil Gott sich entschieden habe, uns in Jesus ein Vorbild für die männliche Seite seines Wesens zu geben. Von ihm könnten wir lernen.
Anhand verschiedener Konzepte zeigte Dr. Engeli bildhaft auf, was unsere Beziehungsfähigkeit fördert. Anhand des „Beziehungsdreiecks“ zeigte er auf, welchen Einfluss die Abhängigkeit von Gott auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und auf die Beziehung zu uns selbst hat. Wir seien als Beziehungswesen geschaffen, und deshalb gebe es keine Freiheit im Sinne von Unabhängigkeit. Freiheit bedeute Abhängigkeit von Gott. Wer dies lerne, müsse mit seinen Erwartungen nicht mehr andere Menschen überfordern, wie dies in Beziehungen oft geschieht. Besonders zu beachten sei dabei, dass alles negative, enttäuschte Erwartungen, Verletzungen etc. „oben rüber“ geschickt, statt wie im Ping Pong dem menschlichen Gegenüber zugespielt werde. Dies wirke wie eine göttliche Kläranlage für das Schmutzwasser unserer Beziehungen.
Die Männer gingen auch mit gut trainierten Lachmuskeln nach Hause. Denn die Beiträge des „professionellen Überlebensberaters und Ermutigers“ Johannes Warth waren genial. Seine Wortspielereien blieben hängen. Männer seien oft Zu-Hörer, müssten sich deshalb bewusst öffnen und hin hören. Er illustrierte auf der Flip-Chart, wie durch ein kleines Minuszeichen aus dem englischen Wort TRUST (Vertrauen) das Wort FRUST werden kann. Und er erklärte den Männern die Bedeutung des Wortes „frohlocken“. Froh sein locke andere an, während viele Männer zuhause eher „mies vertreibend“ wirkten.
Der Tag bot eine riesige Fülle von Anregung und kreativen Eindrücken, und deshalb war es uns wichtig, auch eine persönliche Umsetzungszeit zu haben. Johannes Warth sollte diese einleiten. So holte er sich zwei mutige Männer auf die Bühne. Einen von ganz vorne rechts, und einen andern von hinten links. Diese sollten nun ihre Plätze tauschen, womit die „Um-Setzung“ überraschend einfach vollzogen war. Eine Wohltat für Männer, die sich einfache Lösungen wünschen...
Manfred Engeli ging natürlich etwas anders an die Sache ran. Er forderte die Männer auf, zuerst mal Gott zu fragen, welche kleinen Schritte nun für sie dran seien. Denn Viele hätten die Tendenz, sich mit hohen Zielen zu überfordern. Andererseits habe Gott für seine Kinder eine Art „riesiges Warenhaus“, wo wir immer wieder grosszügig das abholen dürften, was dran sei und wir brauchten.
Wilf Gasser
19.12.07
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